Meine Eltern sind alt und pflegebedürftig. Und jetzt? Diese Frage bestimmt gerade mein Leben. Meine Ma hat Demenz und lebt im Pflegeheim. Mein Pa liegt nach einem Schlaganfall und weiteren Komplikationen seit 3,5 Wochen im Krankenhaus.

Meine Eltern leben in Hannover und ich mit meiner Familie in München. Das sind 650 Km dazwischen. Ich bin einer von vielen #distancecaregivern.

Derzeit lebe ich in zwei Welten: Elternzeit 1.0 und 2.0. Ich zeige dir:

  • Wie ich diesen Spagat gerade lebe
  • Wie meine Eltern in ihren zwei Welten leben
  • Wie es mir damit geht

ICH LEBE IN 2 WELTEN: ELTERNZEIT 1.0 UND 2.0

Seit 06.06.2022 ist nix mehr so, wie es war

Im Schnelldurchlauf die hard Facts...

  • Meine Ma bekommt die Demenz-Diagnose. Danach bleibt in unserer Familie nichts mehr so, wie es war.  Auch ich war in einer Krise.
  • Meine Mutter ist in verschiedenen Pflegeeinrichtungen, im Krankenhaus und ab Mitte September im Pflegeheim.
  • Mein Vater verkauft Autos & Motorräder. Das Haus wird verkauft. Und wir räumen es zum grossen Teil aus. 45 Jahre haben meine Eltern dort gewohnt.
  • Mein Pa zieht zum 01.12.2022 ins Service-Wohnen des Pflegeheims, wo auch meine Mutter wohnt. Seit seinem Einzug ist er jetzt zum 3. Mal im Krankenhaus.
  • Meine Schwester - aus Frankfurt - und ich sind immer wieder in Hannover.


München: Elternzeit 1.0

Meine Männers können ganz gut für sich sorgen und leben dann ihr Leben. Sie wuppen das fein. Wir telefonieren und whatsappen viel.

Mein Sohn ist kurz vor der heissen Abi-Phase. Glücklicherweise hat er die Prüfungen gut im Griff und ist wenig mental gestresst.

Hier arbeite ich an meinen Projekte wie "Klarheit innen & aussen" - mehr dazu im nächsten Newsletter, meine berufliche Neuorientierung, kommender Podcast, Immobilien als Kapitalanlage und mehr. 

Für meine Selbstfürsorge habe ich meine Zeiten mit meinen Männern, gehe ins Yoga, treffe meine Freunde. Und wenn ich Lust habe, koche ich aufwendiger. Das ist dann meine Meditation. 


Hannover: Elternzeit 2.0

In Hannover habe ich morgens Unterlagen und Bankkram gesichtet, sortiert und neu organisiert. Rumtelefoniert, koordiniert...

Nachmittags war ich erst bei meiner Ma und dann bei meinem Pa oder umgekehrt.

Ich habe nix gelesen, bis auf mein Immobiliencoaching kein privates Projekt bearbeitet.

Für meine Selbstfürsorge war ich mehrmals beim Yoga und habe Freundinnen in Real life und online getroffen. Ansonsten habe ich es laufen lassen und das tat mir gut.


Spagat

Ich habe jetzt auch die Finanzen und die Korrespondenz meiner Eltern übernommen. Bei meiner letzten Hannover-Aufenthalten hat mein Privatleben nicht stattgefunden. Da konzentriere ich mich auf meine Eltern und was noch alles gemacht werden muss.

Und höre zu. Bin da. Keine Ratschläge. Es ist so, wie es ist.

Schöne Momente sammle ich auch in Hannover. Da gibt es auch viel für meine Evergreen-Schatzkiste mit meinen Eltern.

In München habe ich Reisen geplant, denn das sind meine Kraftquellen. So steht bald Paarzeit mit meinem Mann in Paris an und wenn der Sohn denn Bock hat, Trio-Zeit in Südtirol.

Das Leben feiern - auch die vielen kleinen Momente!

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MEINE ELTERN LEBEN AUCH IN 2 WELTEN: DEMENZ UND SCHLAGANFALL

Meine Ma lebt im Pflegeheim

Pflege im eigenen Haus war nicht mehr möglich. Mein Vater an seinem Limit. Er konnte die Unterstützung nicht mehr leisten.

Das Haus bot keine Möglichkeit für eine Pflegekraft dort zu wohnen.

Mit ihrer Demenz ist meine Ma da und auch wieder nicht. Sie denkt noch immer, dass sie krank ist und dann irgendwann wieder nach Hause kommt und weiter mit ihrem Mann zusammen leben wird.

Es tut weh sie so zu sehen.


Mein Pa "wartet" nach Schlaganfall im Krankenhaus auf die REHA

Vor mehr als drei Wochen bimmelte mich der Johanniter Notruf-Dienst aus dem Bett. "Ihr Vater hatte einen Schlaganfall. Er ist jetzt im Krankenhaus."

Bäm! Schlaganfall. Schock!

Glück im Unglück: Es bleibt körperlich "nur" eine Beinschwäche.

Seit einer Woche ist mein Vater klinisch soweit fit, dass er in die REHA könnte. Könnte, denn in der vorgesehenen REHA ist voraussichtlich erst am 30.03 ein Platz frei.


Hin und hergerissen zwischen

... "ich habe keinen Lebensinhalt mehr"

Unter Tränen schaut er mich an und fragt: Und was soll das jetzt alles? Ich habe keinen Lebensinhalt mehr. Wir haben uns das ganz anders vorgestellt.

Zusammengesunken sitzt er im Bett und weint bitterlich. Mein Pa... Während ich das schreibe, schiessen mir wieder die Tränen in die Augen.


..."dann ist Mama ganz alleine"

Ich kann nicht gehen. Dann ist Mama ganz alleine. Sie hat ja vorort nur noch mich. Mein Pa kämpft sich mit Riesenanstrengung an die Bettkante und beginnt von meinem mitgebrachten Kuchen zu essen. Ich habe ihm Bienenstich mitgebracht. Das ist einer seiner Lieblingskuchen.

Ich nehme meinen Pa ganz viel in den Arm, halte seine Hand, streichle seinen Rücken. 1.000 Fragen gehen mir durch den Kopf: Soll ich ihn "aufbauen"? Mit ihm darüber sprechen, dass er "gehen kann"? Was ist dann mit meiner Mutter? Was ist mit meiner Idee, mit ihm an Orte seiner Kindheit und Studium zu fahren, von denen er so viel erzählt?


So richtig habe ich keine Antworten.


Meine Eltern schreiben sich Karten...

Irgendwann kam ich auf die Idee, dass die Beiden sich ja Karten schreiben könnten. Dann bin ich losgezockelt und habe für jeden eine Karte gekauft.

Die "Alles Liebe" Karte hat mein Pa für meine Ma geschrieben.

Das Bild werde ich nie vergessen: Ich lese meiner Ma die Karte vor, gebe sie Ihr. Mit Tränen in den Augen nimmt sie sie, küsst sie und sagt: "Mein Papi. Ich hab dich sooo lieb." Und wiegt die Karte hin und her.

Mein Pa bekam eine Karte mit Schmetterling und hatte auch Tränen in den Augen.

SELBSTFÜRSORGE: UND WIE GEHT ES MIR?

Für mich sorgen

Meistens schaffe ich das ganz gut. Ich habe meine Männer, meine Freunde, mein Netzwerk, meine Träume und Pläne.

Na klar wünsche ich mir, dass meine Eltern und wir nahe beieinander wohnen, ich mal schnell rüberhüpfen kann, anstatt alle zwei bis drei Wochen dort zu sein. Gerade hat mein Pa angerufen und bitterlich geweint: "Ich fühl mich so allein." Klar ist mein erster Impuls: ich muss da jetzt hin, ihn drücken und da sein.


Ich habe mir Unterstützung geholt

Als #distencecaregiver fühle ich noch mal ganz andere Rahmenbedingungen. Ich kann nicht mal eben meine Eltern besuchen, fühle mich hin- und hergerissen zwischen Fürsorge für meine Eltern und Sorge für mich und meine Familie.

Gerade Grenzen setzen und Selbstfürsorge empfinde ich in diesem Zusammenhang wichtig. Und natürlich auch das Wissen und Verständnis zu den Themen Demenz und Pflege. Für beide Bereiche habe ich mir Coaches zur Unterstützung geholt. Dazu mal an anderer Stelle mehr.


Es ist so, wie es ist

Wichtig war für mich zu verstehen und dann zu verinnerlichen: Es ist so, wie es ist. Ich höre meinen Eltern zu, frage nach, gebe keine Ratschläge. Aber, ich reflektiere und definiere auch: Wieviel kann und möchte ich mich kümmern?

Ich bin traurig und weine. Lasse zu, dass ich auch vieles Scheisse finde.


Und wie werde ich mein Alter gestalten? Wie will ich älter werden?


Wie und wo will ich leben? Und auch sterben? Diese und viele weitere Lebensfragen treiben mich gerade um. Und nicht nur mich. Aus vielen Gesprächen weiss ich - wir sind viele.

In meinem Projekt-Podcast stürze ich mich für dich in die Suche nach Antworten.

Dafür lade ich regelmässig andere Betroffene und Experten ein. In den Communityfolgen beantworten wir deine konkreten Fragen.

Hier gibt es Klartext und handfeste Tipps von einer coolen Mitfünzigjährigen, die sich fragt: Scheiße, passt mein Leben noch zu mir? 



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Die schönsten Geschichten beginnen mit MUT!

Bettina Sturm ist Beraterin, Buchautorin, Bloggerin und Podcasterin. Mit Mitte 50 schliesst sie ihr Unternehmen "Respekt Herr Specht" und startet - nicht nur beruflich - noch mal neu durch.

"Ich bin sooo neugierig auf Menschen, mein Podcast Frau Sturm wie der Wind ist am Start, ich träume vom Leben in Frankreich und freue mich aufs nächste Metal-Konzert mit meinem Sohn.

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